\section{Technische Grundlagen} Eine Applikation für mobile Geräte, welche das Ziel der Kommunikation zwischen Benutzern sowie deren Vernetzung hat, sollte auf möglichst vielen Plattformen ausführbar sein. Somit wäre es möglich viele Nutzer zu erreichen und auch die Kommunikation zwischen einem Besitzer eines \textit{iPhones} sowie dem Besitzer eines \textit{PalmPre} wäre sichergestellt, ohne die Software mehrere Male zu implementiern. Des weiteren ist es auch von Interesse, ob andere Programme und Bibliotheken auf den jeweiligen Systemen ausführbar sind. Grundlegend sind Betriebsysteme interessant, die über einen \textit{POSIX-Layer} verfügen. Dieser Layer stellt eine Schnittstelle zwischen Anwendungen und Betriebssytem dar. Somit können Anwendungen die auf einem \textit{Linux}-System entwickelt wurden ohne weiteres auf ein anderes, \textit{POSIX} kompatibles System, portiert werden.\newline Auch die Frage der unterstützten Programmiersprachen stellt sich, da das Programm nicht ständig neu implementiert werden soll, wenn es auf ein neues Gerät portiert wird.\newline Die Problematik der Plattformwahl aufgrund von vorhandener oder nicht vorhandener Hardware ist im Vergleich nicht allzu groß. So haben mittlerweile die meisten der aktuellen Geräte eine ähnliche Ausstattung was Speicher und Prozessorleistung angeht. Auch erweiterte Features wie GPS oder Lagesensoren sind in den meisten aktuellen Geräten vorhanden oder werden in der nächsten Generation, des jeweiligen Herstellers, vorhanden sein.\newline \subsection{Betriebsysteme für mobile Geräte} Im folgenden werden die fünf bekanntesten Betriebssysteme für mobile Geräte kurz vorgestellt und auf die Portierungsmöglichkeiten der einzelnen Systeme eingegangen. \subsubsection{Windows Mobile} Der wohl bekannteste Vertreter ist \textit{Windows Mobile}. Die aktuelle Version 6.5 wurde von Microsoft auch \textit{Windows Phone} betitelt.Das gesamte Betriebssystem basiert auf der \textit{Windows Win32 API} und lässt ähnlichkeiten zu den Desktop-Varianten der Windows-Familie erkennen. \textit{Windows Phone} besitzt keinen \textit{POSIX Layer}, allerdings existiert ein \textit{Cross-Compiler} names \textit{CeGCC} \citep{CeGCC}, mit welchem Programme die in \textit{C}/\textit{C++} geschrieben wurden für diese Plattform kompiliert werden können.\newline %Will man für dieses Betriebssystem Anwendungen entwickeln so bietet Microsoft eine eigenes \textit{Software Development Kit %(SDK)} %an, welches auch jeder frei nutzen kann. Bei der Programmierung kann hierbei sowohl auf \textit{C}/\textit{C++}, %sowie auch auf Java zurückgegriffen werden. Allerdings ist die \textit{Win32 API} nich kompatibel mit der Desktopversion, weshalb %Anwendungen getrennt entwickelt oder portiert werden müssen.\newline %Wie Im Kapitel Tutorial schon erwähnt, lässt sich mit Hilfe eines \textit{Cross-Compilers} das \textit{Enlightenment}-Paket für %dieses System, mit etwas Aufwand, portieren. Durch diese Tatsache und der Unterstützung von \textit{C}/\textit{C++} %eignet sich Windows Mobile sehr gut als Plattform für Anwendungen, welche nich unbedingt von vorne herein für diese entwickelt %wurden. \subsubsection{Android} Bei \textit{Android} \citep{Android} handelt es sich um ein neueres Betriebssystem für Smart Phones. Das von Google entwickelte System setzt auf einen Linux-Kernel der Version 2.6 auf. Dieser Kernel kümmert sich um die Prozess- und Speicherverwaltung, Kommunikation sowie um die Hardwareabstraktion. \newline Zum implementieren von Anwendungen stellt Google eigens ein eigenes \textit{SDK} bereit. Dieses greift allerdings nur auf \textit{Java}-Bibliotheken zurück, womit sich die nutzbaren Sprachen im moment eben auf diese beschränken. Somit können Programme die in \textit{C} oder \textit{C++} geschrieben wurden nicht portiert werden. Auch wenn man einen passenden \textit{Cross-Compiler} nutzt ist die Portierung nicht immer möglich, da Google die \textit{libc}-Bibliothek (unter \textit{Android} nun \textit{Bionic} genannt) an mobile Geräte angepasst und verändert hat.\newline Durch diese starken Einschränkungen und dem fehlende \textit{POSIX Layer} ist es somit nicht möglich Programme, welche unter Linux oder in \textit{C}/\textit{C++} entwickelt wurden, für dieses System zu kompilieren. \subsubsection{WebOS} \textit{WebOS} \citep{WebOS} gehört nicht zu den weit verbeiteten Betriebsystemen, allerdings wird es hier aufgeführt, da \textit{Enlightenment} portiert werden kann. Das System wurde von \textit{Palm} als Nachfolger von \textit{PalmOS} entwickelt. Momentan ist das System nur auf zwei Geräten zu finden: Auf dem \textit{Palm Pre} und dem \textit{Palm Pixi}.\newline Für dieses Betriebssystem existiert sowohl ein \textit{SDK} für \textit{HTML5}, \textit{CSS} und \textit{Java} sowie ein weiteres, welches im März 2010 veröffentlicht wird, für \textit{C} und \textit{C++}. Des weiteren existiert eine erweiterung des \textit{POSIX Layers} names \textit{PIPS}. Es werden somit mehrere Programmiersprachen unterstützt und es besteht die Möglichkeit den \textit{POSIX Layer} zu nutzen.\newline \subsubsection{iPhone OS} Bei \textit{iPhoneOS} \citep{iPhoneOS} handelt es sich um eine portierte Version von MacOS. Es wurde eigens für das iPhone entwickelt. Auch für dieses System existiert ein \textit{SDK}, welches allerdings nur die Sprache \textit{Objective-C} unterstützt. Des weiteren fehlt auch eine Unterstützung des \textit{POSIX Layers}. Der größte Kritikpunkt an diesem System dürfte allerdings das fehlen von \textit{Multitasking}-Unterstützung sein. Somit ist es nicht möglich zwei Anwendungen parallel auszuführen, was gerade \textit{location awareness} Anwendungen stark einschränkt, da hier häufig weitere Dienste im Hintergrund aktiv sein sollten.\newline \subsubsection{Symbian OS} \textit{SymbianOS} \citep{SymbianOS} ist eine Betriebssystem welches vorzugsweise auf Geräten der Firma \textit{Nokia} zum Einsatz kommt. Es existiert ein \textit{SDK}, was neben \textit{C}/\textit{C++} auch noch weitere Sprachen wie zum Beispiel \textit{Python} oder \textit{Java} unterstützt. Mit dem \textit{SDK} wird auch ein \textit{Cross-Compiler} angeboten, welcher es ermöglicht Programme direkt zu portieren. Des weitern besitzt \textit{Symian OS} auch einen \textit{POSIX Layer}. \subsubsection{Zielplattform} Als primäre Zielplattform für diese Arbeit wurde \textit{Windows Mobile} gewählt. Im ersten Schritt wurde das benutzen von \textit{iPhone OS} und \textit{Android} ausgeschlossen. Aufgrund ihrer Restriktionen, wie den fehlenden \textit{POSIX Layer} und Einschränkungen der \textit{SDK's} sowie die unterstützten Sprachen sind Programme, welche für diese Plattform entwickelt wurden nur auf diesen nutzbar. Diese Tatsache und die nicht vorhandene \textit{Multitasking}-Unterstützung des \textit{iPhones} machen diese zwei Geräte für diese Arbeit uninteressant.\newline Aufgrund der weiten Verbreitung, sowie der vorhandenen Tools ist die Wahl für dieses Projekt auf \textit{Windows Mobile} gefallen. So werden zum einen viele Benutzer erreicht und zum anderen kann die Software mit geringem Aufwand nach \textit{Symbian OS} und \textit{WebOS} portiert werden und ist somit bei richtiger Implementierung auf mehreren Plattformen ausführbar. Aufgrund der Entscheidung, \textit{Windows Mobile} zu nutzen, wird als \textit{Cross-Compiler} der \textit{CeGCC} verwendet. Mit desen Hilfe können in einer Linx Umgebung die für \textit{Windows Mobile} benötigten Bibliotheken und ausführbaren Dateien erstellt werden.\newline \subsection{Softwaregrundlagen} Um Software, welche unter Linux entwickelt wurde, nach \textit{Windows Mobile} zu portieren werden bestimmte Softwarelösungen vorrausgesetzt, welche im folgenden kurz erläutert werden. \subsubsection{CeGCC} Aufgrund der Entscheidung, \textit{Windows Mobile} zu nutzen, wird als \textit{Cross-Compiler} der \textit{CeGCC} verwendet. Bei \textit{CeGCC} handelt es sich um ein \textit{Open-Source} Projekt, bassierend auf dem GCC. Mit desen Hilfe können in einer Linux Umgebung die für \textit{Windows Mobile} benötigten Bibliotheken und ausführbaren Dateien erstellt werden.\newline Es wird zwischen zwei verschiedenen Arten des CeGCC's unterschieden. Zum Einen \textit{CeGCC}, zum Anderen \textit{mingw32ce}. Der Unterschied zwischen diesen beiden Kompilern besteht darin, dass ersterer nur dann benutzt wird, wenn man nur Linux Bibliotheken nutzt. Der \textit{mingw32ce}-Kompiler wird dann gebraucht, wenn man auch \textit{Windows Mobile} Bibliotheken einbinden möchte.\newline \subsubsection{Enlightenment} Neben einem \textit{Cross-Compiler} wird noch ein geeignetes Frontend benötigt, um das Programm auch für den Benutzer ansprechend darzustellen, sowie eine einfache Bedienbarkeit zu garantieren. Hier fiel die Wahl auf das freie, seit 1997 existierende, \textit{Enlightenment} \citep{efl} Projekt. Dieses Softwarepaket unterstützt alle gängigen Plattformen, wie Windows, Linux, BSD und MacOS. Es beinhaltet einen eigenen \textit{Window-Manager} names \textit{Elementary}. \textit{Elementary} bietet ein umfangreiches Paket an grafischen Elementen die genutzt und frei angeordnet werden können. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=2.2cm]{Bilder/elm-app-01_2} \includegraphics[width=2.7cm]{Bilder/elm-app-02_2} \caption{Beispiele verschiedener \textit{Elementary} Icons} \end{figure} \textit{Elementary} setzt auf die \textit{Enlightenment Foundation Libraries (EFL)} auf. Diese Bibliotheken werden zum Teil von Enlightenment benötigt, andere können für optionale Features installiert werden. Für die Darstellung auf mobilen Geräten sind die Pakete \textit{Evil, Eina, Eet, Embryo, Evas, Ecore, Edje} und\textit{Elementary} nötig. \begin{figure}[h] \centering \includegraphics[width=2.7cm]{Bilder/efl} \caption{Aufbau von \textit{Enlightenment}} \end{figure} Bei \textit{Ecore} handelt es sich um eine \textit{library} welche das serialisieren von mehreren Programmteilen ermöglicht und für den Betrieb auf mobilen Geräten optimiert wurde. \textit{Edje} ist eine komplexe grafische Design und Layout Bibliothek, welche mit einer internen \textit{state machine} und einem Zustandsgraphen speichert was wo, in welcher Farbe und wie sichtbar ist und gezeichnet wird. Die Bibliothek \textit{Evas} ist eine \textit{canvas}-Bibliothek, welche sich um Effekte wie Alpha-Blending oder das skalieren von Bildern kümmert. \textit{Eina} stellt verschiedene, optimierte Datentypen und Tools bereit.\newline Im Anhang 1 ist eine genaue Anweisung zu finden, um \textit{Enlightenment} für \textit{Windows Mobile} zu erstellen.